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Vergleich von Rattan und Bambus

Unterschiede zwischen Rattan und Bambus

Rattan und Peddigrohr sind Produkte aus dem Stamm von Rattanpalmen der Gattung Calamus oder anderer Palmen der Unterfamilie der Calamoideae, heimisch in den tropischen Regionen Afrikas, Asien und Australasien. Rattanpalmen sind sie keine Bäume, sondern wachsen Wein-artig über andere Pflanzen hinweg, ohne diese zu schädigen.  Im deutschen Sprachgebrauch wird mit „Rattan“ oft die Außenhaut der Triebe oder der ganze Trieb, mit „Peddigrohr“ das Innere der Triebe bezeichnet. Die bekannteste Verwendung von Rattan und Peddigrohr sind Korbwaren und geflochtene Möbel, z. B. Stühle oder Sessel. Auch verschiedene Kampfkünste verwenden Schlagstöcke aus dem robusten Rattanholz, da Rattan beim Kampf Stock gegen Stock (im Gegensatz zu normalem Holz) nicht splittert, sondern nur zerfasert, was die Verletzungsgefahr senkt.

Unterschiede zwischen Rattan und Bambus

Rattan und Bambus sind äußerlich ähnlich. Im Gegensatz zu Bambus wachsen die meisten Rattan-Pflanzen nicht solide, sondern brauchen strukturelle Unterstützung durch andere Pflanzen, an denen sie mit Hilfe kleiner Stacheln empor klettern. Rattan ist dafür bekannt, dass es mehrere hundert Meter lang wachsen kann. Die dicken Teile des Stamms von Rattanpalmen werden für Möbelgestelle verwendet. Aus den von der Sprossoberfläche geschnittenen etwa fünf Meter langen Streifen mit ihren glatten Außenseiten wird robustes Flechtwerk für Möbelstücke, traditionell vor allem Sitzgeflechte für Stühle und Sitzgarnituren, hergestellt. Die Bezeichnung dafür ist „Stuhlflechtrohr“ (< 4 mm), breitere Qualitäten werden als Wickelrohr (ab 4 mm) gehandelt.

Rattan und die Umwelt

In Wäldern, in denen Rattan wächst, kann es helfen die Waldflächen zu schützen, indem es eine wirtschaftliche Alternative zum Holzfällen darstellt. Rattan ist einfacher zu ernten, benötigt einfachere Werkzeuge und ist viel leichter zu transportieren. Außerdem wächst Rattan viel schneller als die meisten anderen Tropenhölzer. Leider ist Rattan von wirtschaftlicher Übernutzung bedroht. Nicht-nachhaltige Rattan-Erntemethoden können zu Waldschäden führen und beeinflussen das Ökosystem Wald insgesamt ungünstig. Die Verwendung von giftigen Chemikalien und Benzin bei der Verarbeitung von Rattan hat schädliche Folgen für den Boden, die Luft, das Wasser und letztlich die Gesundheit des Menschen. Aufgrund steigender Nachfrage werden die Stiele oft zu früh geerntet. Inzwischen ist die herkömmliche Art und Weise der Rattan-Produktion eine Bedrohung für die Pflanze selbst und ihre Umwelt. Dadurch ist auch das Einkommen und die langfristige Versorgung der einheimischen Bevölkerung gefährdet.

Rattan-Verarbeitung

Wenn Rattan-Stuhlflechtrohr farbig gebeizt werden soll, muss es einer speziellen Beizung unterzogen werden, da die Triebaußenseite wasserabstoßend ist. Stuhlflechtrohr, in der Handelsklasse Gelbband, ist vorab gebleicht. Es lässt sich auch noch nach der Verarbeitung beizen. Vor der Verarbeitung muss man das Material einweichen, stärkere Triebe über Dampf biegsam machen. Auch später empfiehlt sich das sporadische Befeuchten der Rattanmöbel mit einem Wasserzerstäuber oder das Abwischen mit einem feuchten Tuch, damit die natürliche Biegsamkeit nicht verloren geht. Allein nur mit Wasser sollte dies jedoch nicht zu oft geschehen, weil auf Dauer gesehen das Rattan-Material verstocken kann und brüchig wird. Durch die Zugabe von Sattelseife bleibt das Material länger geschmeidig.

Bambus

Bambus gehört zur Familie der Süßgräser und bildet grasartig wachsende, oft meterlange Halme, die im Laufe ihres Wachstums verholzen. Bambus kommt in Asien, Nord- und Südamerika sowie Australien natürlich vor. Allein 500 Arten der Bambusse sind in China heimisch, weitere 100 meist kleinwüchsige Arten in Japan. Eine große Zahl weiterer Arten stammt aus Amerika, 130 Arten allein wachsen in den Anden Südamerikas. Aus Afrika stammen 17 Arten, aus Australien weitere drei. Ihren Verbreitungsschwerpunkt haben sie in den Tropen bis Subtropen, manche Arten gedeihen jedoch auch in kälteren Bereichen wie Mitteleuropa recht gut. EinigeBambusarten gehören zu den am schnellsten wachsende Pflanzen der Welt. Unter optimalen Bedingungen kann das Wachstum bis zu einem Meter am Tag betragen. Typisch hingegen sind während der Wachstumsphase Wachstumsraten von zehn bis dreißig Zentimetern am Tag. Manche Arten sind nach drei bis vier Monaten ausgewachsen. Geerntet wird aber erst nach circa drei Jahren, wenn die Stängel ausreichend verholzt sind. Weltweit bedeckt Bambus eine Fläche von ca. 37 Millionen Hektar, davon etwa sechs Millionen in China und neun Millionen in Indien. Je Hektar können 10 bis 15 Tonnen Biomasse pro Jahr nachhaltig gewonnen werden. Belastbares Zahlenmaterial zu Flächen und ökonomischer Bedeutung liegt jedoch nicht vor, unter anderem da die Nutzung häufig lokal erfolgt. Zudem wird Bambus von forstwirtschaftlichen Produktionsstatistiken in der Regel nicht erfasst.

Bambus Wachstum

Bambus ist eine immergrüne Pflanze. 80 Prozent aller in Deutschland angebotenen Bambussorten (insbesondere Fargesia, Phyllostachys) sind robust und verkraften kurzzeitig Temperaturen bis −20 °C. Bambus bildet unterirdische Rhizome, die den Wuchstyp des Bambus bestimmen. Dabei unterscheidet man zwei grundlegende Arten: leptomorphe Rhizome und pachymorphe Rhizome. Leptomorphe Rhizome sind lang und schlank und wachsen horizontal in den oberen 30 cm des Bodens. Sie können mehrere Meter lang werden, bevor sich wieder ein Halm entwickelt. Diese Rhizome können durchaus einige Meter pro Jahr zurücklegen. Pachymorphe Rhizome sind dick und kurz und bilden in kurzen Abständen neue Triebe. Dadurch wachsen diese Bambusse in mehr oder weniger dichten Horsten und wuchern nicht. Die in Europa häufig zu sehende Gattung Fargesia gehört zu den Bambussen mit pachymorphem Rhizom.

Bambusblüten

Bambus blüht allgemein sehr selten, obwohl es einige Bambusarten gibt, die jedes Jahr blühen. In der Tat blühen die meisten Bambusarten so etwa alle 65 bis 120 Jahre. Dabei liegt das Höchstalter einer einzelnen Bambus-Pflanze bei höchstens 15 Jahren. Das längste Intervall von 130 Jahren zwischen den Blühphasen wurde bei der Bambusart Phyllostachys bambusoides gefunden. Pflanzen dieser Art blühen alle zur gleichen Zeit, unabhängig von ihrem geografischen Standort oder den klimatischen Bedingungen. Der fehlende Einfluss von Umweltbedingungen auf die Blütezeit der Pflanzen lässt eine Art "innere Uhr" in den Zellen der Pflanzen vermuten, die das Signal zum Blühen und damit die Umstellung des gesamten Energiehaushalts der Pflanzen gibt. Dieser Mechanismus, sowie die evolutionäre Ursache dahinter, ist noch weitgehend ein Rätsel.

Verwendung von Bambus

Bambus ist ein bedeutender, schnell nachwachsender Rohstoff. Vor allem in Asien hat er große ökologische, ökonomische und kulturelle Bedeutung; für etwa 1,5 Milliarden Menschen bilden Bambus und seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten eine Lebensgrundlage. Das verholzende Riesengras ist seit Jahrhunderten regionaler Lieferant von Baustoffen und Brennmaterialien. Das Spektrum der Anwendungen reicht dabei von der Verwendung als Nahrungsmittel über die Nutzung als Baumaterial für den Möbel- undHausbau, die Produktion von Textilien und Biowerkstoffen bis hin zur Nutzung von Pflanzenauszügen (Bambusmilch) bei der Herstellung von Kosmetik- und Pflegeprodukten. Auch energetisch wird Bambus genutzt, beispielsweise in Form von Bambuspellets oder Bambus-Holzkohle, die aus Bambus hergestellt werden.

Bambus im Vergleich zu anderen Hölzern

Bambus ist ein leicht verfügbarer und zugleich hochwertiger Rohstoff. In vielen Eigenschaften ist Bambus den Harthölzern ebenbürtig und in seiner Zähigkeit dem Holz sogar überlegen; durch die Hohlräume ist Bambus extrem leicht und elastisch. Während Bambus in Asien oft als „Holz der armen Leute“ gilt, ist es in Europa ein exklusiver Werkstoff für die Innenausstattung. Im chinesischen Gartenbau ist der Bambus ein wesentliches Gestaltungselement. Auch in europäischen Gärten wurde der Bambus in den letzten Jahren immer beliebter. Dabei kann Bambus u. a. als Hain, Hecke, Bodendecker, Terrassen- und Innenhofbegrünung, Sicht- und Windschutz, für Dachgärten, als Kübelpflanze oder Wintergartenbegrünung eingesetzt werden und ist gestalterisch vielseitig einsetzbar.

Bambus als Baustoff

Die größte Bedeutung hat Bambus traditionell als vielseitiger Baustoff. Die Verwendung reicht von temporären Bauten und dem Hausbau über den Möbelbau bis hin zu Brückenkonstruktionen. Als konstruktives Baumaterial sind maßhaltige Bambusrohre mit einem entsprechenden Durchmesser erforderlich. Um die häufige Rissbildung zu minimieren, muss das altersgerecht geerntete Material zeitaufwändig und schonend getrocknet werden. Je nach Verwendung wird das Rohr geschnitten, geschliffen, weiterverarbeitet und gegebenenfalls oberflächenbehandelt. Für die Nutzung von Bambus als Baustoff ist es allerdings notwendig, dass der Bambus vor seiner Verwendung behandelt wird, um ihn gegen Pilze und Insekten resistent zu machen. Während diese Vorbehandlung bisher vor allem chemisch stattfand, werden derzeit auf Borsalz basierende Lösungen entwickelt. Bei der Verwendung von Bambus als Baustoff ist es wichtig, dass er vor Feuchtigkeit geschützt wird. Dies geschieht dadurch, dass das Gebäude nicht auf dem Boden, sondern einem feuchtigkeitsresistenten Unterbau (Steine oder Betonsockel) steht und dass ein auskragendes Dach den Bambus gegen Feuchtigkeit schützt. In erdbebengefährdeten Gebieten (beispielsweise in Indonesien) zeigt sich, dass Bambushäuser den Erdstößen wesentlich besser gewachsen sind als Backsteinhäuser.

Bambus als Werkstoff

Bambus lässt sich auch gut mit anderen Werkstoffen kombinieren. Als hochwertige Fasern mit einem günstigen Längen-Dicken-Verhältnis wirkt Bambus verstärkend, beispielsweise in Kombination mit Kunststoffen wirkt er versteifend in Verbundwerkstoffen. Die Zugabe von natürlichen Stoffen soll zudem zu einem stabileren, erdölunabhängigeren Preis der Kunststoff-Komponenten führen. Für speziell aufbereitete Bambusfasern, besonders in Kombination mit Biokunststoffen, werden in der zukünftigen Werkstoffentwicklung erhebliche Marktchancen gesehen. Auch in Beton können größere Mengen Bambusfasern als preiswerter Zuschlag und Faserverstärkung eingesetzt werden, wie Versuche in Asien und Europa zeigen. Der Markt für derartige innovative Biowerkstoffe verzeichnet Wachstumsraten von jährlich bis zu 50 Prozent.

Bambus in Textilien

Bambus enthält nur 2-3 mm kurze Zellulosefasern, die daher nicht spinnbar sind. Die heute vielfach aus Marketinggründen als „Bambus-Textilien“ (woven bamboo) angebotene Bekleidung, vor allem Strümpfe, besteht aus Viskosefasern. Hierbei dient Bambuslediglich als Rohstoff für die daraus in einem chemischen Prozess gewonnene und zur Viskosefaser weiterverarbeitete Cellulose. In der Regel liegt bei der Bezeichnung „Bambus-Textilien“ daher eine Irreführung der Verbraucher vor. Daneben gibt es Textilien aus der echten Bambus-Bastfaser. Die Bambus-Bastfaser wird einem mit der Leinenfasergewinnung vergleichbaren Verarbeitungsprozeß unterzogen. Danach wird die Bambus-Bastfaser im Lang- oder Kurzstapelverfahren zu einem Garn versponnen. Bambus Stoff ist bekannt für seine Weichheit und verfügt über eine starke Saugfähigkeit und anti-mikrobielle Eigenschaften.

Bambus als Energieträger

Holzkohle aus Bambus ist in Asien ein altbekannter Energieträger zum Kochen und Heizen – und ein wichtiger Energieträger für die Industrie. China exportiert jährlich größere Mengen dieser Holzkohle nach Japan. Die hochverdichtete Bambus-Holzkohle hat eine zweieinhalbfach höhere Brenndauer als herkömmliche Holzkohle. Aus diesem Markt heraus werden seit einigen Jahren neue, höherwertige Anwendungen erschlossen, beispielsweise Filtersysteme für die Industrie oder zur Wasseraufbereitung, desodorierende Mittel oder hochwertige Zeichenkohle. Bambus-Pellets sind nicht nur preislich eine konkurrenzfähige Alternative zu Brennholz: Bambus hat bei gleicher Rohdichte den dreifachen Energiegehalt. Der globale Markt wächst rapide; die Nachfrage stieg allein in den Niederlanden und in Großbritannien in zwei Jahren von null auf über eine Million Tonnen.

Bambus in verschiedenen Kulturen

Dem Bambus werden verschiedene symbolhafte Bedeutungen zugeordnet. So ist er beispielsweise in China ein Symbol für langes Leben, in Indien ein Symbol der Freundschaft. Auf den Philippinen werden Bambuskreuze von Landwirten als Glücksbringer aufgestellt. Viele buddhistische Tempel haben einen Bambuswald als Teil einer heiligen Barriere gegen das Böse. In Japan ist Bambus ebenfalls ein positiv besetzter Begriff. Bambus wächst sehr gerade, und aufgrund seiner frischen grünen Farbe gilt er als Symbol der Reinheit. In einigen Kulturen Asiens, z. B. in den Andamanen, wird davon ausgegangen, dass die Menschheit bei ihrer Entstehung aus einem Bambusrohr herausgetreten ist. In Malaysia gibt es eine ähnliche Legende von einem Mann, der nach einem Traum einBambusrohr kappt und darin eine wunderschöne Frau vorfindet. Die japanische Taketori Monogatari erzählt von einer Mondprinzessin, die als Baby in einem leuchtenden Bambusrohr vorgefunden wird.

Echter und unechter Bambus

Unter der aus botanischer Sicht völlig abwegigen Bezeichnung „Glücksbambus“ oder der englischsprachig anmutenden Benennung „Lucky Bamboo®“ kommen Sorten der pflanzensystematisch von Bambus weit entfernten Drachenbaumarten in den Handel. Der Name Glücksbambus ist ein eingetragenes Warenzeichen. Er wird in Europa in vielen Möbelhäusern, Baumärkten, Supermärkten, Gartencentern und Blumengeschäften angeboten. Ebenfalls kein echter Bambus ist das Seychellengras, das als „Zwergbambus“ oder auch „Bonsai-Bambus“ angeboten wird. Der „Hängebaumbambus“ ist ebenso ein Gras, das sogenannte Flechtstraußgras. Weitere fälschlicherweise als Bambus bezeichnete Pflanzen sind „Himmelsbambus“ und „Mittelmeerbambus“.

Autor: Nils Wohlfarth
Quellen: Wikipedia ; Kopieren für private oder gewerbliche Zwecke, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung von www.tahas.de