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Ökomöbel, grüne Möbel, Biomöbel – alles Möbel oder was?

Thema Nachhaltigkeit beim Möbelkauf

Das Thema Nachhaltigkeit beim Möbelkauf ist aufgrund weiter steigenden Energie- und Rohstoffpreise sowie vor dem Hintergrund der aktuellen Klimafragen aktueller denn je. Wie eine Studie der amerikanischen Möbelhändler-Organisation Sustainable Furnishings Council (SFC) ergab, liegt bei einem Großteil der Möbelkäufer ein großes Interesse an umweltfreundlichen Möbeln vor. Ungefähr die Hälfte der Befragten gab an, bereit im eigenen Haushalt Maßnahmen im Sinne des Umweltschutzes umzusetzen, wie zum Beispiel Mülltrennung, die Umstellung auf Energiesparlampen und Kauf umweltfreundlicher Produkte. Im Bereich der „grünen“ Möbel herrsche immer noch eine gewisse Kaufzurückhaltung. Hier könne gerade einmal ein Anteil von ungefähr 4% festgestellt werden. Die höchste Kaufbereitschaft für Biomöbel signalisierten Eltern bei der Anschaffung von umweltfreundlichen Kindermöbeln.

Wenn man im Internet auf die Suche nach "grünen Möbeln" geht, fällt es oft schwer den Überblick zu behalten. Möbelhersteller versuchen sich mit verkaufsfördernden Argumenten zu überbieten, andere gehen sogar soweit, die Konkurrenz öffentlich zu verunglimpfen. Für interessierte Kunden ist es nicht immer auf den ersten Blick möglich, zwischen einer neutralen Darstellung von Fakten einerseits und Polemik andererseits zu unterscheiden. Wir wollen Ihnen deshalb ein paar Werkzeuge an die Hand geben, die Ihnen helfen sollen, die Sachlage zu erkennen und die richtigen Entscheidungen beim Möbelkauf zu treffen.

Was bedeuten die Begriffe "Ökologische Möbel", "grüne Möbel" und "Biomöbel"?

Nicht jedes Möbel schadet in gleichem Maße der Umwelt. Die CO2-Bilanz von Produkten entsteht aus der Summe einzelner Teilbereiche, denn Möbel müssen produziert, transportiert und wieder entsorgt werden. Rohstoffe für die Produktion müssen erst einmal unter Energieverbauch gewonnen werden, später werden die Möbel über weite Strecken transportiert, um zum Möbelhändler und letzten Endes zum Kunden zu gelangen. Ist die Lebensdauer des Möbels abgelaufen, erfolgt die Entsorgung oft durch Verbrennung, wobei auch noch einmal CO2 entsteht. Auf allen Abschnitten kann man versuchen den CO2-Ausstoß zu senken und natürliche Ressourcen zu schonen. Möbel mit der Bezeichnung "Ökomöbel", "grüne Möbel" oder "Biomöbel" bringen die Anstrengung eines Möbelproduzenten zum Ausdruck, weder bei der Herstellung, noch beim Gebrauch oder in der Entsorgung, der Umwelt und der Gesundheit des Menschen zu schaden.

Was ist der Unterschied zwischen nachhaltiger und konventioneller Produktion?

Es gibt drei Grundlagen für Nachhaltigkeit: Umwelt, Wirtschaft und Soziales. Die Vermeidung von Umweltschäden, ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld für die Arbeiter, und die Senkung von Kosten für den Nachschub an Rohstoffen sind einige Ziele, die erfüllt werden müssen. Auf den Einsatz giftiger Chemikalien und zusätzlicher Materialien wie Nägel oder Schrauben sollte bei der Herstellung so weit wie möglich verzichtet werden. Lange und unnötige Transportwege lassen sich durch eine Optimierung von Lagerung und Logistik erreichen. Im Unterschied zu nachhaltiger Produktion werden diese Ziele bei einer konventionellen Produktion nicht aktiv verfolgt.

Wie erkenne ich nachhaltige Produkte?

Leider sieht man einem Möbelstück beim Kauf nicht an, unter welchen Produktionsbedingungen es hergestellt wurde. Deshalb empfiehlt sich direktes Nachfragen beim Hersteller, wo die Möbel produziert wurden, welche Rohstoffe verwendet wurden und wie die Gesundheitsverträglichkeit des Möbels einzuschätzen ist. Hier einige grundsätzliche Hinweise für Sie als Kunden:
Durch die Verwendung von nachwachsenden natürlichen Rohstoffen wie z.B. Bambus oder Wolle gelingt eine Schonung wertvoller Umweltressourcen. Wenn Holz verwendet wird, dann sollte es aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammen, die zum Beispiel durch die Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert wurde. Anstelle von Leim oder zusätzliche Metallstücke sollten Dübelverbindungen verbaut werden, denn sie erleichtern die Wiederverwendung von Rohstoffen des Möbels am Ende des Produktlebenszyklus. Einbußen an der Stabilität des Möbels müssen dabei nicht zwangsläufig entstehen. Im Gebrauch sollten Möbel grundsätzlich pflegeleicht und leicht zu reparieren sein. Ein guter Möbel-Hersteller wird im Interesse seiner Kunden langlebige Möbel bester Qualität konstruieren.

Massivholzmöbel

Wie oben schon erwähnt, sollte das Holz für Massivholzmöbel aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammen und im Laufe des Herstellungsprozesses sollten die Transportwege kurz gehalten werden. Einige Hersteller lassen das Holz für die Möbelproduktion in Billiglohnländer transportieren und schicken die fertigen Möbel dann über lange Strecken nach Deutschland. Der Transport über Land oder Wasser verbraucht in der Regel Erdöl und dabei entsteht das Treibhausgas Kohlendioxid CO2. Ein guter Hersteller wird auf den sparsamen Einsatz von Echtholz in Massivholzmöbeln achten, und an nicht sichtbaren Stellen stattdessen Laminate oder Sperrholz verbauen. Bei der Oberflächenbehandlung sollten nur lösungsmittelfreie Lacken auf Wasserbasis, Öle und Wachse auf natürlicher Basis zum Einsatz kommen. Als Kunde profitieren Sie von einer Verbesserung des Raumklimas durch die offenen Poren im Holz ihrer Möbel. 

Polstermöbel

Gerade bei Polstermöbeln empfiehlt es sich beim Hersteller nachzufragen, welche Stoffe bei der Produktion eingesetzt wurde, bzw. ob auf den Einsatz gesundheitsschädlicher Substanzen verzichtet wurde. Grundsätzlich sollte der Einsatz von Klebern auf ein Minimum reduziert sein, die Verwendung von natürlichem Latex in Polstern ist zu empfehlen, doch Vorsicht: von einer Latexallergie ist eine wachsenden Anzahl von Menschen betroffen, der Auslöser: Naturlatex. Den Polstern sollten außerdem keine Motten- und Flammschutzmittel beigemischt worden sein und die Bezugsstoffe für Polstermöbel sollten nicht aus synthetischen Fasern bestehen, sondern aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Eingesetzte Farbstoffe dürfen laut Gesetzgeber keine Azofarben enthalten. 

Kunststoffmöbel wie z.B. Polyrattan-Möbel

Ökologisch sinnvolle Möbel werden unter größtmöglichem Verzicht auf Erdölchemie hergestellt. Da Polyrattan wie die meisten anderen Kunststoffe auch aus Mineralöl erzeugt wird, ist die Herstellung von Polyrattanmöbeln weder Ressourcen schonend noch energiesparend. Auch Greenpeace bezeichnete einige Rattan-Produkte in der Vergangenheit mehrfach als "Klimakiller". Hinzu kommt, dass viele Wertstoffhöfe sperriges Gut wie Gartenmöbel oder Liegen nicht annehmen, wodurch die Zuführung zum Recycling-System erschwert wird.

Sind Biomöbel wirklich teurer?

Es gibt drei Gewinner, die von nachhaltiger Möbel-Produktion profitieren: die Umwelt, die Gesellschaft und die Wirtschaft. Schonung natürlicher Ressourcen und ein besserer Schutz der Wälder kommt jedem Ökosystem zugute. Ein nachhaltiger Ansatz unterstützt die Arbeiter bei der Wahrung von Mitarbeiterrechten, hilft bei der Armutsbekämpfung und ist langfristig geeignet soziale Ungerechtigkeit global abzubauen. Gesunde Arbeitsbedingungen helfen bei der Entlastung der sozialen Sicherungssystemen und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Gleichzeitig wird die Kommunikation unter den beteiligten Gruppen gefördert, was sich durch einen besseren Informationsfluss positiv auf die Produktqualität und die Wettbewerbsfähigkeit des Produzenten auswirkt. Für Hersteller ist eine nachhaltige Produktion mit der Senkung von Kosten in verschiedenen Bereichen verbunden. So lassen sich durch die Reduzierung von Abfällen die Wiederbeschaffungskosten für Rohstoffe deutlich senken, auch an Kosten für Zusatzstoffe kann gespart werden. Die kürzeren Transportwege erlauben es Einsparungen durch geringeren Energieverbrauch an die Kunden weiterzugeben, was sich wiederrum in einer stärkeren Wettbewerbsposition für den Hersteller auszahlt.

Autor: Nils Wohlfarth
Quellen: dpa, wikipedia